In einer groß angelegten Übung trainieren die Feuerwehren Leutkirch, Isny und Bad-Wurzach mit ihrem gemeinsamen Gefahrgutzug den Ernstfall.
So manch ein Isnyer machte sich sicher Sorgen beim Anblick von mehreren Konvoys an Einsatzfahrzeugen von Feuerwehr und DRK, die mit Blaulicht und Martinshorn gegen 18.30 Uhr Richtung NTA unterwegs waren. Grund dafür war eine groß angelegte Übung des Gefahrgutzuges Allgäu.
Szenario: Um 18.00 Uhr alarmiert die Leitstelle in Ravensburg die Feuerwehr Isny zu einer Verpuffung an der NTA. Beim Eintreffen an der Einsatzstelle kommen bereits mehrere perfekt geschminkte Verletzte mit Verätzungen im Gesicht und an den Händen aus dem Gebäude gelaufen. Ein Behälter mit Gefahrgut hat eine chemische Reaktion ausgelöst und die Verpuffung und damit die Verletzungen ausgelöst. Mit einer sogenannten Not-Dekon werden die Verletzten dann Erstversorgt.
18.15 Uhr: Die Einsatzleitung informiert sich bei der Leitstelle, um welchen Stoff es sich handelt und wie damit zu verfahren ist. Aufgrund der eingehenden Informationen wird der komplette Gefahrgutzug sowie die Chemie-Fachberater nachalarmiert. Mit zeitlicher Verzögerung, wie im Ernstfall, rücken somit die Feuerwehren Leutkirch und Bad Wurzach mit insgesamt sieben weiteren Einsatzfahrzeugen an, während Isny selbst ebenfalls weitere Kräfte zum Einsatzort schickt.
18.30 Uhr: Die FF Leutkirch trifft an der Einsatzstelle ein und übernimmt in Chemie-Vollschutzanzügen die Suche und Rettung weiterer Verletzter im Gebäude, sowie die Sicherung und Aufnahme des Gefahrstoffes in geeignete Behälter.
Die Kollegen vom DRK nehmen die insgesamt 13 Verletzten in Empfang und versorgen sie.
18.45 Uhr Die FF Bad Wurzach rückt an und kümmert sich um den Part des Messens rund um das Gebäude sowie in den Räumlichkeiten selbst, die FF Isny sorgt für die Dekontamination von Verletzten und Einsatzkräften.
19.30 Uhr: Übungsende. Den über 80 Einsatzkräften ist die Anstrengung ins Gesicht geschrieben. Denn schließlich ist noch lange nicht Feierabend. Das ganze Material muss ja auch wieder zusammengepackt, gesäubert und aufgeräumt werden.
„Insgesamt eine gelungene Übung“, so das Resultat von Übungsleiter Mathias Durach.
Und auch die Gäste der Feuerwehren Aitrach, Aichstetten, Kisslegg und Argenbühl, denen mit dieser Übung das Konzept des Gefahrgutzuges vorgestellt wird, zeigen sich sichtlich beeindruckt angesichts der beachtlichen Manpower, die bei einem solchen Einsatz erforderlich ist.